Das Album beginnt mit dem funky – groovenden „I GOTTA CHANGE“ und bereits hier zeigen die BTM kein Erbarmen. Unterstützt von Nils Mille an den Tasten zeigen die MANIACS was es heißt, richtig heiß zu grooven. Die Tanzschuhe raus !! und Ausschau halten nach der "RAZOR SHARP WOMAN“ die genauso scharf ist wie die Gitarrenarbeit bei diesem treibenden Titel. „Wenn man den Blues hat wird die Seele tätowiert“ – so sagt man. Aber hören sie sich die BTM an und ihr Herz wird ebenso tätowiert. „YOU GOT MY HEART TATTOOED“ demonstriert wie tief der Blues in populäre Musikrichtungen übergreifen kann. Hier treffen die DIRE STRAITS auf STEVE EARLE, irgendwo auf einer einsamen, samtig- ruhigen Landstraße. Der „Highway“ führt uns weiter zum akustischen Deltablues „I GOT DRUNK LAST NIGHT“ und wendet dann, um uns direkt durch das „funky“ Herzstück des Blues von „A LITTLE MERCY“ auf den „MAINSTREET BLUES“ zu bringen. Schwere Baßlinie, „dreckiges“ Schlagzeug und sparsame Gitarre. Kein Ton zuviel – kein Ton zuwenig. Wahrhaftig „big time“!! Aber „DON’T WORRY“, der akustische Teil des Blues jagt wieder die Strasse entlang, mit eben diesem Titel und einem messerscharfen „Drive“. Der wiederum bringt uns zum puren „Herzschlag“ von „..HARDER TO LET GO“ , einem außerordentlich ungewöhnlichen Stück „moderner“ Bluesmusik. „Flimmernd“ aber schwer „wurzelgetränkt“ führen uns die Lichter moderner Großstädte durch „schlaflose Nächte“. Mit dem ersten Dämmern eines neuen Tages kommt das melancholische „MOJITO“ daher, instrumental, um die Gedanken auf ihrer Reise nicht zu stören. Am Ende dieses genussvollen Ausflugs, finden wir uns in der Hitze eines kleinen „Nests“ im Mississippi Delta, Mitte der 30er Jahre, an einer staubigen Straßenecke wieder. Unser Mann hat seine Seele bereits an eine Person in schwarzer Kleidung verkauft und fleht nur mehr verzweifelt „DON’T COME ‘ROUND MY HOUSE“.
Die BIG TIME MANIACS sind der lebende Beweis dafür, dass der Blues bzw. blues-orientierte Musik keine Frage der Nationalität, der Hautfarbe oder der Sprache ist. Das einzige, was wirklich vonnöten ist um den „Blues zu haben“, ist die Tatsache am Leben bzw. „lebendig“ zu sein!
- Dietmar Hoscher- CONCERTO MAGAZINE