Johannes Thoma

875 #78
9005216008759
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Colors of Voices

 .

Nach dem vielbeachteten Vorgängerwerk „Get real“ hat sich Johannes Thoma nun für seine neue CD „Colors of Voices“ fünf stimmgewaltige Damen aus Georgien, Frankreich, Italien und Österreich eingeladen, die – wie der Name schon verrät – seine sensibel-melancholischen Interpretationen mit leidenschaftlichem, buntgefärbtem Timbre erfüllen. Entstanden sind dabei balladeske Klangbilder des musikalischen Geschichtenerzählers Thoma, die den Zuhörer in den Zustand vollkommener, achtsamer Entspanntheit versetzen. Sei es, indem er  beschwingte Chansons verjazzt oder Eigenes und Brasilianisches in jazziges Gewand hüllt. Alles in allem entstehen hier sanfte, smoothe Klangbilder, die dann und wann von feurigen Explosionen durchbrochen werden.
Ein musikalischer Genuss!


Line up
Caroline Auque, Vocals
Simonetta Humpeler, Vocals
Christina Kapusta, Vocals
Valentina Marino, Vocals
Teona Mosia, Vocals

 Johannes Thoma, Piano
Ilya Alabuzhev, Double Bass
Gerfried Krainer, Drums

Da interpretiert gleich zu Beginn die georgische Jazzsängerin Teona Mosia ein Volkslied aus ihrer Heimat und besingt darin die namensgebende Sonne so energetisch, dass man am liebsten alle Fenster öffnen möchte, um sich ihrer zu erfreuen. Das von Thoma ganz im Stil von McCoy Tyner interpretierte Intro schürt die Vorfreude auf die noch kommenden Tracks dieser CD.
Mapshalia, Mosia´s zweiter Beitrag zur CD ergießt sich dagegen in Ruhe und Gelassenheit, fast gebetsähnlich über den Zuhörer, gefolgt von J. Fred Coots` ebenso smoothen You go to my head.

Caroline Auque´s  Interpretation des bekannten Jazz Standards Autumn Leaves leitet von einem langsamen Intro in beschwingtes Tänzeln über und zeigt Johannes Thoma´s Tastenspiel in seiner ganzen Virtuosität. Dass dann Karl Hodina´s, eine unerfüllte Liebe besingendes I liassert Kirschen für di wochsn  - übrigens die einzige Duonummer auf der CD - als Bossa Nova /Dreivierteltakt/ Jazz Crossover  daherkommt verwundert den geneigten Zuhörer ob der Vielfalt an Interpretationen zu diesem Zeitpunkt dann schon nicht mehr. Mit dem portugiesischen Inútil Paisagem beschließt  Auque dann ihren Beitrag zu Colors of Voices.


Schon im ersten Takt vereinnahmt Valentina Marino mit My shining hour die Zuhörer  spätestens jedoch dann, wenn sie ihre Stimme quasi instrumental durch den Song galoppieren lässt und sich mit Thomas´ Tastenspiel und Gerfried Krainer´s  Drumsolo einen freundschaftlichen Schlagabtausch gibt.
Schon im Alter von 18 Jahren schrieb Billy Strayhorn die Ballade Lush Life in der die, italienische Jazzerin nach einem ausschweifenden Intro (das Thoma ganz im Stil von Keith Jarrett anlegt), die Einsamkeit mit authentischem Pathos besingt, was der wohl bekannteste Italienische Jazzstandard Estate in der Folge gleich noch vertieft.
Das ausgefeilte Arrangement aus Stimme und Bass Intro im Wechsel mit Rubato und Bossa Nova holt dann aber – wenn auch mit traurigen Worten - zumindest melodiös den Drive zurück und  beweist einmal mehr die musikalische Vielfalt auf dieser großartigen CD.

Mit Christina Kapusta hat sich Johannes Thoma eine Sängerin geholt, die sich vor allem durch die Interpretation ihrer Eigenkompositionen einen Namen gemacht hat. In der Ballade Point into the future zeigt sie gekonnt ihr kompositorisches Talent, das das Timbre ihrer Stimme unterstreicht.
Wenn dann Ilya Alabuzhev´s Bass beschwingt und in freudiger Erwartung den Uptempo Swing What a little moonlight can do entriert meint man, ein Lächeln in Kapusta´s Stimme zu hören womit sie erahnen lässt, welch umfassende Bandbreite ihr Repertoire beinhaltet. Im abschließenden Skylark folgt Kapusta dann einem ausgefeilten, wunderschönen Intro von Johannes Thoma.

Simonetta Humpeler betritt mit Antonio Carlos Jobim´s Chovendo na rosiera das Parkett, bevor sie die – durch Norah Jones bekannt gewordene  - smoothe Ballade Don´t know why als poppige Jazzinterpretation verkleidet. Johannes Thoma´s Solo-Zwischenspiel verlangsamt dabei bewusst die Lebhaftigkeit und lässt damit Humpeler´s Tempo in einen gleichsam in Watte gebauschten Rhythmus fallen.
Mit dem portugiesischen Velha Infância im Latin-Reggae Crossover setzen Humpeler und Thoma dann einen markanten und beschwingten Schlusspunkt auf diesem beachtenswerten Tonträger, der Humpeler´s Stimme noch einmal in ihrem ganzen Volumen hören lässt und lange nachhallt.

Begleitet werden die fünf Sängerinnen und Johannes Thoma am Flügel, von Ilya Alabuzhev am Double Bass, der über die ganze CD hinweg das tragende Fundament bildet, während Gerfried Krainer an den Drums mit einer ordentlichen Portion Gefühl den Rhythmus trägt, niemals aufdringlich aber immer mit musikalischer Finesse.

Gesungen wird in insgesamt 7 Sprachen (Georgisch, Megrelisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch, Italienisch).